Tag 173 -188 Abschied, Abflug und neue Abenteuer in Fiji

Datum: 18.09.2011 – 05.10.2011 Orte: Camarillo -> Los Angeles, California, USA -> Nadi, Fiji -> Votualevu -> Mana Island, Fiji Unterkunft: Gaestebett von Rick, Motel, Gaestebett von Diane, Hostel “Sereana” Wetter: mal Sonne, mal Regen, manchmal Gewitter

 

Bula!

 

Wer geglaubt hat, dass wir im Pazifik verschollen sind, bekommt nun ein Update der letzten 2 ½ Wochen praesentiert. Ich sitze gerade im “Internetraum” unseres benachbarten Hostels auf einer der insgesamt 333 Inseln, die gemeinsam das Land “Fiji” bilden. Um genauer zu sein: wir sind auf Mana; nur wenige Seemeilen von der Insel entfernt, auf der der Film “Castaway” (Tom Hanks) gedreht wurde. Wer sich am Ende des Films mit Traenen in den Augen gefragt hat, was eigentlich aus WILSON geworden ist….er hat ueberlebt und steht hier in einem Museum. Bilder gibt es heute leider keine. Die PCs haben keinen Cardreader und die Anbindung ueber einen Schnecken-Satelliten ist so grottig, dass das Hochladen vermutlich 2 Monate dauern wuerde. Daher werft euch die Castaway-DVD ein..dann wisst ihr auch, wie es hier aussieht J

 

Anfangen muss ich ja eigentlich in Camarillo, USA. Am Sonntag haben wir unser Gepaeck vorbereitet. Dieser Aufgabe mussten wir besondere Aufmerksamkeit schenken, da ein Teil davon mit nach Fiji musste und der Rest am Motorrad verbleiben wuerde. Am Abend kam Rick nach Hause und wir liessen den Tag gemuetlich ausklingen. Montag mittag hatten wir alles aufgeladen und Rick drehte unsere Abfahrt mit seiner Kamera. Den Link zum Filmchen findet ihr auch auf unserer Facebook Fan Seite. Vielen Dank nochmal an Rick – er hat uns mit seiner Gastfreundschaft, seiner Unterstuetzung und dem vielen Spass einen ganz wunderbaren Abschied von den USA bereitet!

Nini und ich steuerten die Maschinen von Ricks Haus immer Richtung Highway 1. Zum letzten Mal ging es an der californischen Kueste entlang Richtung Los Angeles. Wir sahen ein paar Delphine im Meer schwimmen, die mit uns Richtung Sued-Westen zogen. Mir wollte es gar nicht in den Kopf gehen, dass ich gerade die letzten Kilometer in Nordamerika fahre und unser Zweirad-Abenteuer in ein paar Wochen in Australien weiter gehen wird. Wie schnell die Zeit verflogen ist und wie viel wir gesehen + erlebt haben…

Kurz hinter Malibu machten wir einen “zigarettenlaengen” Stop und blickten vom Strand aufs Meer hinaus. Was wuerde uns wohl in Fiji erwarten?

Danach ging es auf die 8-spurige (eine Richtung) Autobahn Richtung Hafen bzw. Lagerhaus. Unterwegs mussten wir nochmal rausfahren, weil wir den Spediteur in bar bezahlen mussten. Das wurde eine groessere Aktion, da die Bank uns max. 600$ am Schalter auszahlen wollte und der Automat max. 400$ ausgespuckt hat. Am Ende hatten wir mit allen Kredit- und EC-Karten kombiniert die erforderlichen 2000$ abgehoben und im Portmonaie verstaut…was gar nicht so leicht war…der Automat hat uns alles in 20$ Noten ausgegeben.

Ich fuehlte mich schon wieder Mitten im schlechten amerikanischen Krimi – zwei Touristen mit 2k$ in bar in der Tasche fahren in ein Lagerhaus in der Hafengegend in Los Angeles. Das waere ein guter Anfang fuer ein Buch?!

Alles ging gut und nach knapp 1 ½ Stunden, die wir mit umpacken, Papierkram, kopieren und Geld zaehlen verbracht haben, mussten wir uns von den Bikes verabschieden. Das war vielleicht seltsam…nach all den gemeinsamen Wochen habe ich mich ohne meine Honda halb nackt gefuehlt. Ob es den beiden gut geht? Die sind irgendwo da draussen auf dem Meer, alleine, im dunklen Container…*seufz*

Nini und ich goennten uns ein Taxi vom Lagerhaus bis zum Hotel in der Naehe des Flughafens. Nun hatten wir noch 24 Stunden zur Verfuegung. Am Abend gab es ein Abschiedsbier und den Dienstag “verschlenderten” wir in einem nahe gelegenen Einkaufszentrum inkl. Kinobesuch. Gegen 20.15 Uhr fuhren wir im Hotel-Shuttle zum Flughafen. Das Boarding began frueh & puenktlich und so waren wir tatsaechlich gegen 23.30 Uhr in der Luft. Die 10 ½ Stunden Flug vergingen fuer mich ganz flott…Nini kann leider in Flugzeugen nicht schlafen und hat das Entertainment-System vollstaendig ausgenutzt. Waehrend des Fluges hatten wir fuer wenige Minuten MITTWOCH und alle Passagiere sangen schnell ein “Happy Birthday” fuer ein anwesendes Geburtstagskind. Dann war es auch schon Donnerstag, der 22.09.2011 Ortszeit. Gegen 4.30 Uhr setzte das Flugzeug auf der Landebahn des Nadi International Airports auf. Die Warteschlange vor der Passkontrolle war ewig und danach konnten wir erst unser Gepaeck aufnehmen.

Kaum kamen wir aus dem Flughafen-Gebaeude raus, wurden wir von Vicktoria angesprochen. Vicky arbeitet als Travelagent auf Fiji und ist die Untermieterrin unserer Couchsurfing-Gastgeberin Diane. Wir nahmen alle zusammen ein Taxi und fuhren ins wenige Kilometer entfernte Votualevu, wo Diane lebt. Sie wurde in Irland geboren, lebte 17 Jahre in Paderborn (spricht aber kein Wort deutsch) und hat dort ihren Mann Paul kennen gelernt. Paul ist Fijianer und war in Paderborn als britischer Soldat stationiert. Seit 2004 leben die beiden zusammen auf der Hauptinsel. Paul werden wir leider nicht treffen, da er fuer mehrere Monate im mittleren Osten ist. Nach einem Kaffee und einem Fruehstueck legten wir uns nochmal fuer ein paar Stunden ins Bett.

 

In den Tagen zwischen unserer Ankunft am Donnerstag und unserer Abreise auf die Insel Mana am Sonntag,  haben wir uns Nadi (ausgesprochen: Nandi) und Lautoka angeschaut. Die Busse fahren regelmaessig und man kann jederzeit einsteigen oder aussteigen. Die Fahrzeuge haben keine Fenster, das Getriebe klingt grundsaetzlich wie ein … mir faellt kein Wort ein … wie voll im Arsch eben…und es laeuft super laute Disco & Pop Musik. Da die Strassen aus mehr Schlagloch denn aus Asphalt bestehen, sind die Busfahrten ein echter Spass fuer jeden Liebhaber von Huepfeinlagen waehrend der Fahrt. Auf einer Strecke ging dem Fahrer mitten im Nichts das Benzin aus. Ein anderer Bus hat uns dann bis zum Zielort mitgenommen. Willkommen auf Fiji!

Fiji ist ein drittes Welt Land. Das sieht man auch an jeder Ecke. Keine Ahnung wie es war, als die Briten hier noch das Sagen hatten…nun haben die Abkoemmlinge der aus Indien “zwangseingefuehrten” Neu-Fijianer die Wirtschaft in der Hand, waehrend die Ureinwohner das Militaer stellen…das laeuft nicht ohne Reibungen ab und die Folgen sind zu spueren. Naechste Woche wird der “Unabhaengigkeitstag” von Grossbritanien hie rein grosser Festtag sein und entsprechend gefeiert werden.

Vicky hat uns am zweiten Abend mit einer “Cava” Zeremonie ueberrascht. Cava ist das traditionelle Getraenk auf Fiji. Cava ist eine Wurzel eines Peffergewaechses. Diese wird getrocknet und zu Pulver verrieben. Das Pulver wird in Wasser aufgeloest und aus einer Kokosnuss Schale getrunken. Der Geschmack laesst sich auch in Deutschland (oder woanders auf der Welt) nachproduzieren. Man kaufe ein Paket Heilerde und mixe diese mit dem Wasser aus dem naechstbesten Bach oder Fluss. Ein wenig Schlamm dazu und fertig! Cava macht die Zunge taub und soll entspannende Wirkung haben. Ich habe noch nichts von der Entspannung zu spueren bekommen…immer wenn ich Cava trinke, muss ich 6 mal in der Nacht raus zum pinkeln.

In den wenigen Tagen haben wir eine Menge ueber Land & Leute gelernt. Die Inder haben einen Hindu-Tempel in Nadi errichtet, der mit viel Liebe zum Detail und prallen Farben immer verfeinert wird. Die Abgesandten der christlichen Kirchen haben ganze Arbeit geleistet und fast alle Ureinwohner “ueberzeugt”. Dadurch sieht und erfaehrt man nur sehr wenig darueber, wie die einheimische Religion und Kultur urspruenglich aussah.

Diane hat uns viele nuetzliche Hinweise und Tips gegeben. Uns gemeinsam mit Vicky haben wir Plaene gemacht, wo und wie wir unsere 6 Wochen in Fiji am Besten verbringen koennen.

Am Sonntag nach unserer Ankuft sind wir mit abgespecktem Gepaeck (der Rest ist bei Diane eingelagert) ins Boot geklettert und kamen nach einer Stunde mit dem Wassertaxi auf Mana an. Nun sind wir seit 1 ½ Wochen hier und geniessen die Zeit. Unser Hostel “Sereana” liegt direkt am Strand. Wir schlafen in einfachen Huetten aus Holz und Wellblech. Strom gibt es nur Nachts und sein Trinkwasser muss man selber mitbringen. Das Hostel grenzt direkt an das Dorf der Inselbewohner. So sind wir mittendrin und haben eine tolle Zeit hier. Es gaebe so viel zu erzaehlen…wen wir hier alles kennen gelernt haben, welche Geschichten wir gehoert haben usw. Das wuerde noch viele Seiten fuellen. Dazu ist bestimmt in den kommenden Tagen irgendwann Zeit. Fuer heute beende ich den Bericht. Bilder folgen sobald es geht!

 

K

 

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7 Kommentare zu “Tag 173 -188 Abschied, Abflug und neue Abenteuer in Fiji

  1. Na da bin ich froh, zu hören, dass es Euch gut geht! …hatten kurz überlegt, ob wir anfangen sollten, uns Sorgen zu machen. Dann erforscht mal Fiji und ich bin gespannt auf Fotos! Glg, auch von der Prinzessin, Steffi

  2. Hallo zusammen,vielen Dank fuer die lieben Rueckmeldungen! Wir hoffen, es geht euch allen auch gut. Was gibt es Neues in Deutschland und in der Welt? Wir freuen uns auf emails, comments etc.LGKatja

  3. Hallo Ihr Lieben!wir wünschen Euch noch ne gute Zeit und freun uns aufs nächste mal Skypen!Schön das es Euch gut geht!Bei uns alles Bestens! Lina ist immer noch feste am sabbern! und wir warten auf den 1. Zahn! Maria ist ab heute Abend auch wieder vor Ort. Ansonsten genießen wir hier das tolle naß-trübe Herbstwetter! 😉 LG

  4. Vielen Dank für die paar Tage Fiji-Wetter!!! Ist jetzt leider bald Fuji.Vielen Dank für den tollen Bericht! Super, dass es Euch gut geht! Sind in Gedanken bei Euch!!! Liebe Grüße aus Hessen!

  5. Tja, da bin ich schon in einem Museum ausgestellt!Dabei hat Biggi jeden ihrer Bälle am Strand nach kreativen und langen Überlegungen immer Wilson genannt. Das heißt, dass Wilson bereits ca. 15 Brüder in vielen verschiedenen Merren der Welt haben muss.Ist es wirklich das Original?WIE SCHÖN VON EUCH ZU HÖREN!!War schon bei meinem Chef um SOS-Rettungsurlaub zu beantragen. Sogar das Baywatch-Team und Navy CIS haben ihre Unterstützung zugesagt.Bilder haben ja noch Zeit 🙂

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